Der Green Deal der EU ist in unseren Augen zu wenig umfangreich und geht viel zu langsam vor, um die Klimakrise bewältigen zu können. So zielt der Green Deal auf eine CO2-Neutralität im Jahr 2050 ab, während wir an unserem Ziel von spätestens 2030 festhalten. Dabei hat die EU auch das 1,5°-Ziel aufgegeben, das wir im Green New Deal nach wie vor anstreben – sehen wir jetzt doch schon die heftigen Auswirkungen der Erderwärmung, die 2020 bereits bei 1,2° C lag: eine Zunahme an Extremwettererscheinungen wie starke Wirbelstürme, lange Hitzeperioden mit Waldbränden riesigen Ausmaßes sowie Trinkwasserknappheit und gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Unser Planet hat begrenzte Ressourcen, seit langem wirtschaften wir darüber hinaus und leben dadurch auf Kosten unserer Nachfahren. Höher, schneller, weiter, das ewige Wachstum – ist das notwendig, um Wohlstand für alle zu erreichen? In unserem Green New Deal wollen wir den Wohlstandsbegriff vom Wachstumsbegriff entkoppeln. Schon lange zeigt sich, dass das Wachstum nur noch die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert, während sich Wohlstand eigentlich nicht durch eine stetig wachsende Menge an Geld messen sollte, sondern an einer Deckung der Grundbedürfnisse und einer Verbesserung der Lebensqualität. Der Green Deal bleibt jedoch profitorientiert und wird die soziale Spaltung weiter vorantreiben. Wir brauchen also nicht nur eine Transformation im ökologischen, sondern auch im ökonomischen Sektor, um ein für alle gerechtes und menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Der Green New Deal beinhaltet neben dem ökologischen, sozialen, menschengerechten und ökonomischen Wandel auch eine Erweiterung des Demokratiebegriffs. Die Teilhabe an Entscheidungsprozessen ist ein zentrales Element, um den Bürger:innen mehr Möglichkeiten zur Mitgestaltung zu geben. Denn wir fragen uns und Dich:
Wie wollen wir in Zukunft (über)leben? Wollen wir das anderen überlassen?