Die dramatischen Veränderungen in der Biodiversität durch den blinden Umgang der Industriestaaten mit der Natur sowie den massiv gestiegenen Konsum, der die planetaren Grenzen völlig ignoriert, haben mich in ihrer Gesamtheit erneut schockiert. Einige Auszüge aus dem Buch:
„Sauerstoffarme Todeszonen, in denen kaum ein Lebewesen existieren kann. Der Ozean erstickt. Eine Wüste am Meeresgrund, geschaffen von der industriellen Landwirtschaft 1500 Kilometer weit entfernt.“
„Menschen und Nutztiere zusammen wiegen heute mehr als zwanzigmal so viel wie alle wilden Tiere. Auf drei Vögel in der Natur kommen sieben Masthähnchen.“
„Laut Living-Planet-Index sind die Wirbeltierbestände der Erde seit 1970 um etwa 60% geschrumpft.“
„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Einer der Rufe der Friadys-for-Future-Bewegung, die völlig Recht hat! Das Verhalten der Menschen heute ist eine Gefahr für die nachkommenden Generationen:
„So wie ein Shopping-Freak mit Kreditkarte, der sich über all die schönen Dinge freut, die er sich gerade gekauft hat und dabei einfach verdrängt, dass schon sehr bald die Abrechnung ins Haus flattern wird. Wir zahlen, unter anderem, mit Artensterben und Klimakrise.“
Es wird zudem beschrieben, welchen Einfluss die Globalisierung auf die Artenvielfalt hat, wenn Tierarten sich in neuen Gebieten ausbreiten und dort andere verdrängen und das in einer horrenden Geschwindigkeit:
„Denn allein in den Ballasttanks von großen Schiffen reisen an jedem einzelnen Tag 3000 verschiedene Spezies quer über den gesamten Planeten.“
In der Mitte des Buches war ich einfach nur erschüttert und desillusioniert, doch dann entwickeln die Autoren Ansätze, wie man der Natur ihre Rechte zurückgeben kann:
„Wir müssen unsere Moral ausweiten. Und wenn Aktiengesellschaften Rechte haben können, gibt es keinen Grund, sie dem Mississippi zu verweigern.“
„Wir brauchen eine radikale Beschleunigung der ökosozialen Transformation.“
Und dass die Ökokrise einhergeht mit der Krise der Demokratie und wie man diese überwinden kann, hat mich darin bestärkt, dass der Weg eines „Green New Deal“ wie wir ihn begehen wollen, ein richtiger ist.
„Eine grüne Transformation wird nur dann erfolgreich sein können, wenn sie die Demokratie nicht schwächer macht, sondern stärker.“
„Noch steht nicht fest, welchen Weg wir wählen werden: immer tiefer hinein in das Chaos der Ökokrise. Oder in Richtung einer großen, grünen, radikalen Transformation. Wenn sie tatsächlich kommen sollte, dann wird sie nicht mit einem Dekret beginnen, das Präsidenten und Kanzlerinnen unterzeichnen. Sondern an vielen Orten, getragen von vielen Menschen mit den unterschiedlichsten Ideen.“
Tom empfiehlt euch zu diesem Thema noch die beiden Bücher:
- Corine Pelluchon: „Manifest für die Tiere“
- Mathias Glaubrecht: „Das Ende der Evolution“